Die Infektion mit dem Wohnmobil-Virus erfolgte 1975!

Manfred Hofer aus Österreich erkundet mit seinem IGLHAUT Allrad Sprinter die Welt. Bereits seit 1975 ist er mit dem Wohnmobil-Virus infiziert. Wenige Jahre später folgte der erste Schritt Richtung Allrad – in Form eines alten Borgward B 555 A Allrad-LKW 7,5 to vom Technischen Hilfswerk. Manfred hat uns seine spannende Story erzählt. Lieber Manfred, wir wünschen dir noch viele weitere unvergessliche Erlebnisse mit deinem IGLHAUT Allrad, viel Freude und jederzeit eine gute Fahrt! Wir wünschen euch viel Spaß bei der Story.  

„Die Infektion mit dem Wohnmobil-Virus erfolgte 1975, als ich gerade den Führerschein gemacht hatte. Ich tauschte meinen ersten PKW in einen Ford Transit Kastenwagen, welchen ich komplett selbst mit Hilfe meines Papas zum Wohnmobil ausbaute. Natürlich mit typischen Anfänger-Fehlern, wie z. B. mit festen, nicht aufmachbaren Fenstern. Trotzdem erlebten meine damalige Frau und ich sehr schöne Reisen nch Sardinien, die Insel Elba, Griechenland, Italien und  Ungarn (damals noch nicht so einfach).  

Der nächste Schritt war der erste in Richtung Allrad. Ich kaufte in der BRD einen alten Borgward B 555 A Allrad-LKW 7,5 to vom Technischen Hilfswerk. Als Architektur-Student waren die finanziellen Mittel natürlich sehr begrenzt, daher wurde wieder alles selbst aus- und umgebaut zum fertigen Wohnmobil. Auch mit diesem Fahrzeug gab es sehr schöne Touren in Europa. Die fehlenden Sperren und die mageren 110 Diesel-PS für dieses schwere Fahrzeug bedeuteten maximal 65 km/h und keine berauschende Geländefähigkeit. Also wurde er nach ein paar Jahren wieder verkauft.  

Durch fehlende Mittel und dem trotzdem großen Wunsch mit einem Camper zu verreisen, wurde ein sehr günstiger, fertig ausgebauter VW T2 Westfalia erworben, an dem nur Kleinigkeiten verbessert wurden. Auch mit diesem Fahrzeug fanden schöne Touren statt.  

Durch einen Bekannten wurde ich 1995 auf ein ganz spezielles Fahrzeug aufmerksam: Steyr-Puch Pinzgauer 6x6 war ab nun der große Allrad-Traum, welcher sich 1996 erfüllen sollte: Ich konnte einen von einem Schweizer aus dem Oman re-importierten Pinzgauer gebraucht kaufen. Als ehemaliger Gefangenen-Transporter bestand er nur aus nacktem Blech, hatte aber keinen Rost und war technisch in Ordnung. Daraufhin folgten einige Jahre intensivsten Ausbaus. Da ich ein absoluter Technik-Freak bin, wurden unzählige Extras verbaut - mit viel Verständnis meiner 1996 in mein Leben getretene Lebenspartnerin Ute. Es folgten viele Reisen nach Afrika, wie einige Male Tunesien, teilweise bis durch das Sperrgebiet, 1998 Lybien und natürlich auch Europa, wie Kroatien, Sardinien, Sizilien, Pelopones, Kreta, Korsika, Italien, Ungarn, Rumänien etc. Bei den diversen Wüsten-Touren war natürlich der Allrad mit allen Sperren ein Muss, doch auch bei "normalen Reisen" zeigten sich stets die Vorteile: Wir übernachteten an Stellplätzen, die an Schönheit und Einsamkeit nicht zu überbieten waren. Diese wären ansonsten schlicht unerreichbar geblieben. Satte 20 Jahre verbrachten wir mit unserem "Pinzi" und haben es nie bereut. Allerdings, ich bin mittlerweile 64, wuchs der Wunsch nach einer höheren Reisegeschwindigkeit, mehr Komfort, mehr Platz bei Schlechtwetter, weniger Verbrauch, Stehhöhe und ein festes Bett (Der Pinzgauer hatte ein Aufstelldach). Es kam, wie es kommen musste, der Pinzi wurde im Jänner 2016 sehr gut verkauft.  

Über einen Bekannten, der einen Mercedes Sprinter mit einem Allrad-Umbau von der Firma Achleitner in Wörgl erstanden hatte, war klar: Ein Sprinter mit Allrad muß die Pinzi-Nachfolge antreten!

Ich hatte mittlerweile schon einiges gehört und gelesen über die Firma Iglhaut. Nach einigem Vergleichen und Internet-Recherchen über Achleitner, Oberaigner, Iglhaut und Werksallrad war mir klar, dass es ein Iglhaut werden soll. Es ist für einen Allrad-Freak einfach das Non-Plus-Ultra. Die Kombination Sprinter und Iglhaut erschien mir einfach am leistungsfähigsten. Also wurde im Februar 2016 ein sehr guter, gebrauchter Sprinter 316 CDI gekauft. Von Februar bis Oktober 2016 wurde schon mal mit dem Selbstausbau begonnen und über den Winter bis März 2017 war unser "Rocky" bei Iglhaut zur Wellness-Kur. Anschließend folgte die Suche nach einer neuen Bleibe für den Sprinter, da die alte Garage zu klein für dieses neue Allrad-Monster war. Nach der Übersiedlung wurde 2 Jahre gebaut, gebaut, gebaut. Meine Tätigkeit als selbständiger Immobilienmakler kam mir da aufgrund flexibler Zeiten natürlich entgegen. Die erste größere Ausfahrt ging 2017 nach Kreta, Slowenien und 2018 dann nach Marokko. Ich kam natürlich nach jeder Reise mit einer Liste an Änderungen und Verbesserungen nach Hause und es wurde dann munter weitergebaut. Corona-bedingt war dann erst mal Pause mit weiteren größeren Reisen, es gab nur ein paar Kurztouren an den Tagliamento, nach Hamburg und zuletzt nach Bad Kissingen zur Allrad-Messe, wo wir auch Herr Iglhaut persönlich kennenlernen durften, ein sehr nettes Gespräch.  

Als geplante Ziele steht an vorderster Front Polen und auf jeden Fall wieder Marokko, da haben wir noch vieles nicht gesehen. Bei manchen Touren waren wir mit zwei oder auch mehreren Fahrzeugen unterwegs (vor allem in der Wüste), sonst mit meiner Lebenspartnerin alleine.      

Warum wir die Touren machen? Nun, das Erleben des Unbekannten, die Freiheit mit dem eigenen Camper, die Unabhängigkeit, einfach Neues kennenzulernen, das Leben im Freien und an Orte zu gelangen, die abseits vom Massentourismus liegen und nicht einfach von jedem erreicht werden können.  

Absolutes Traumziel gibt es momentan keines, zu vieles hängt momentan auch von den Umständen ab.  

Ja, die Leidenschaft für Off-Road Camping hat sich bei mir schon sehr früh entwickelt und hat eher zugenommen, als abgenommen. Das Highlight mit dem Sprinter war bisher sicher Marokko, aber so viele Touren waren es ja noch nicht.  

Sicher - große und schwere Allrad-LKW, wie MAN, Unimog, Steyr etc. sind sehr beeindruckend und auch teilweise günstig zu bekommen, aber das hohe Gewicht, die Größe, hohe Mautkosten, hohe Fährkosten, geringe Reisegeschwindigkeit, Unhandlichkeit, mangelnder Komfort, hohe Unterhalts- und Reparaturkosten, Probleme bei der Garagierung und beim Parken in Städten etc. sprechen für uns eindeutig dagegen.  

Fazit: Für uns ist der Iglhaut Sprinter die "Eierlegende Wollmilchsau", gerade noch handlich genug, auch für kleine Gassen, Dörfer und schmale Wege. Günstiger Verbrauch, hohe Reichweiten, immer Stehhöhe, ausreichend Platz und Stauraum, festes Doppelbett ohne Umbauten, hohe Reisegeschwindigkeit, hoher Komfort beim Fahren, sehr gutes Servicenetz und ausgezeichnete Geländetauglichkeit!       

Manfred Hofer“